Schritt für Schritt: Die Entstehung meiner handgefertigten Trauringe in Bildern

 

Schritt 1

Für alle Ringe erstelle ich zunächst Wachsmuster. Diese werden bewusst in einer geringeren Größe als die eigentliche Ringgröße gefertigt. Mithilfe des Wachsmusters kann ich im Anschluss eine Gussform aus Sand herstellen, um eine negative Abbildung des Rings zu erhalten.

Schritt 2

Auf dem Bild könnt ihr die beinahe fertige Sandform sehen. Es fehlen lediglich noch die Luftkanäle, damit die Ringe vollständig ausfließen können. Danach werden die beiden Hälften miteinander verbunden und mit Bindedraht fixiert.

Schritt 3

Anschließend wird das Material präzise abgewogen. Ich arbeite mit recyceltem Silber, Gelbgold, Roségold und Weißgold. Auf dem Foto könnt ihr eine Gelbgoldlegierung sehen. Bei einer Legierung handelt es sich um eine Kombination aus verschiedenen Metallen, da reines Gold und Silber zu weich sind, um sie in ihrer reinen Form zu verarbeiten. Das Hinzufügen von Kupfer verleiht der Legierung die erforderliche Härte.

 

Schritt 4

Jetzt erfolgt das Schmelzen der Legierung in einem Graphittiegel. Hierbei nutze ich eine offene Flamme aus Propangas und Sauerstoff, die Temperaturen von über 2000 Grad erreicht. Nachdem die Legierung flüssig ist und die Metalle sich miteinander verbunden haben, gieße ich die Goldmischung in die vorbereitete Sandform.

 

Schritt 5

Hier seht ihr die Ringe direkt nach dem Sandguss. Für die Herstellung eurer Trauringe benötige ich immer das Doppelte an Material. Dieser Aspekt könnte insbesondere dann von Interesse sein, wenn ich mitgebrachte Schmuckstücke von euch verwende. Sofern diese bestimmte Anforderungen erfüllen, kann ich euer Material direkt einarbeiten. Allerdings wird es immer mit meinem eigenen Material vermischt, es sei denn, ihr bringt ausreichend von eurem eigenen Material mit.

Schritt 6

Der Gusskanal wird abgetrennt und das überschüssige Material wird abgefeilt. Die Oberfläche wird in dieser Phase grob vorbereitet, um zum nächsten Schritt überzugehen. Die Ringe werden geschmiedet, um das Material zu härten. Aufgrund der unterschiedlichen Kupferanteile variieren die Härtegrade der verschiedenen Goldlegierungen. Durch diesen speziellen Schmiedeprozess gleiche ich die Härte der Ringe aus. Das bedeutet, dass ihr bei eurer Entscheidung eure Trauringe rein nach der Farbe auswählen könnt.

Schritt 7

Die Ringe werden auf einem konisch zulaufenden Ringstock vergrößert, während ich das Material verdichte. Dadurch werden sie widerstandsfähiger gegen die alltäglichen Stöße und Kratzer, die ein Trauring erleben kann.

Schritt 8

Bei einigen der weicheren Legierungen erfolgt nach dem Vergrößern des Rings eine zusätzliche Stauchung, gefolgt von erneutem Schmieden, um die gewünschte Größe zu erreichen.

Übrigens, sollten eure Trauringe bei der Anprobe zu groß sein, können sie so auch verkleinert werden. Dies ist ein sehr schonendes Verfahren.

Schritt 9

Sobald der Schmiedevorgang abgeschlossen ist, werden die Ringprofile von Hand herausgefeilt, um die gewünschte Form zu erreichen. Hierbei stehen euch verschiedene Optionen zur Auswahl, wie zum Beispiel Oval, Rund, Oval mit Fase, Rechteck Rund, Rechteck usw.

Schritt 10

Sobald die gewünschte Form erreicht ist, erfolgt der letzte Feinschliff. Nach den groben Feilen wird die Oberfläche mit Schleifpapier bearbeitet, wobei die Körnung des Schleifpapiers zunehmend feiner wird. Die Mattierung wird mit einem speziellen Mattiervlies aufgetragen. Solltet ihr euch für eine polierte Oberfläche entscheiden, erfolgt dies mithilfe einer runden Schwabbelscheibe und Polierpaste.

Schritt 11

Nach der Anprobe, wenn wir sicher sind, dass die Ringgröße perfekt passt, kann eine individuelle Gravur in eure Ringe eingefügt werden. Ihr könnt zwischen einem geradlinigen Schriftsatz oder eurer eigenen Handschrift wählen. Für Letzteres bringt einfach eure handgeschriebene Vorlage zum Termin mit. Auch einfache Symbole wie ein Herz sind möglich.

Schritt 12

Natürlich darf auch der Wunsch nach einem Stein nicht unbeachtet bleiben. Bei Trauringen empfehle ich euch Diamanten. Der Grund dafür ist, dass Diamanten außergewöhnlich hart sind und ihr einzigartiges Funkeln niemals verlieren. In meiner Arbeit verwende ich ausschließlich synthetische Manufakturdiamanten, die unter Verwendung von 100 Prozent erneuerbarer Energie hergestellt werden.